Literatur zu Vulnerabilität in der Krise

Studieren während der Corona-Pandemie: Die finanzielle Situation von Studierenden und mögliche Auswirkungen auf das Studium
Beschreibung
Unmittelbar vor der Corona-Pandemie waren 57 Prozent der befragten Studierenden erwerbstätig. Knapp 40 Prozent dieser Studierenden befinden sich in einer schwieriger gewordenen Erwerbssituation (bezogen auf alle befragten Studierende: 21 Prozent): Sie wurden entlassen, unbezahlt freigestellt oder waren von Arbeitszeitreduzierungen betroffen. Auch hat sich bei 32 Prozent der Studierenden die Einkommenssituation der Eltern verschlechtert. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass die Studierenden im Sommersemester 2020 weniger Geld für ihren Lebensunterhalt zur Verfügung hatten. Zur Überbrückung finanzieller Engpässe werden von den Studierenden verschiedene Bewältigungsstrategien genutzt. Die Studierenden in finanziellen Notlagen greifen vorwiegend auf eigene Ersparnisse, zusätzliche Unterstützung durch das soziale Umfeld sowie Erwerbstätigkeit zurück. Ein kleinerer Anteil der Studierenden nutzt staatliche Unterstützungsleistungen – wie die BAföG-Aktualisierung, den KfW-Studienkredit oder die Zuschüsse der Überbrückungshilfen in pandemiebedingten Notlagen. Um Ausgaben zu reduzieren, ist ein Teil der Studierenden im Sommersemester 2020 wieder ins Elternhaus gezogen. Die meisten Studierenden sehen sich zwar auch weiterhin in der Lage, das Studium ohne zusätzliche finanzielle Hilfen fortzuführen. Allerdings fällt das Studienabbruchrisiko erheblich höher aus, wenn sich die Erwerbssituation der Studierenden und ihrer Eltern verschlechtert hat. Insbesondere für internationale Studierende und Studierende aus Nicht-Akademikerfamilien ist die Erwerbsund Finanzierungssituation im Zuge der C­orona-Pandemie schwieriger geworden.
Erschienen
2020
Themen
Vulnerable Gruppen
Finanzielle & wirtschaftliche Unterstützung
Herausgeber*innen
Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW)
Autor*innen
Becker, Karsten
Lörz, Markus
DOI
10.34878/2020.09.dzhw_brief