Expertinnen & Experten im Gespräch

Dr. Bo Tackenberg, Bergische Universität Wuppertal
Dr. Bo Tackenberg ist Soziologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit. Mit uns hat er darüber gesprochen, welche Rolle der soziale Zusammenhalt und das Vertrauen der Bevölkerung in die Behörden bei der Stärkung der kommunalen Resilienz spielen. Außerdem spricht er darüber, wie vulnerable Gruppen in Krisen besser erreicht, geschützt und einbezogen werden können und welche zentralen Erkenntnisse er in Sachen Bevölkerungsschutz aus der Corona-Pandemie mitnimmt.
Christian Specht, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim
Christian Specht thematisiert die Notwendigkeit einer verbesserten Krisenvorbereitung in der Verwaltung, wie bspw. das Durchspielen von Szenarien und die Entwicklung von Krisenvorsorgeplänen, aber auch den Bedarf an finanziellen und personellen Ressourcen, um den Bevölkerungsschutz wieder mehr auszubauen. Er spricht darüber, was eine gute Krisenmanagementkultur für ihn ausmacht und was es braucht, damit sich Kommunen zukünftig resilienter aufstellen können.
Frank Pintsch, Stadt Augsburg - Referat für Bürgerinnen- und Bürgerangelegenheiten, Ordnung, Personal, Digitalisierung und Organisation
Mit uns hat Frank Pintsch seine Ideen geteilt, wie die fach- und ressortübergreifende Zusammenarbeit innerhalb einer Kommune sowie der Austausch zwischen den Kommunen gestärkt werden können. Welche Lösungsansätze die Stadt Augsburg dafür bereits hat und warum das Zusammenwirken aus Technik und Sozialwissenschaft, die zielgruppenspezifische Kommunikation und Netzwerke für ihn entscheidend sind, erzählt er uns in diesem Beitrag.
 
Prof. Dr. Gina Rosa Wollinger, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW
Mit Prof. Dr. Wollinger haben wir uns darüber unterhalten, was uns die Pandemie über gesellschaftliche Krisenfestigkeit und Solidarität verraten hat und was wir daraus lernen können. Sie erklärt, welchen Einfluss es hat, ob die Bürger*innen die Ursachen und Wirkungsmechanismen einer Krise verstehen können und welche Rolle das Sozialkapital bei der Krisenbewältigung der Menschen spielt. Außerdem spricht sie darüber, was die Selbstwahrnehmung als Krisenverlierer*in mit den Menschen macht und warum ihre Beteiligung bei der Entwicklung von Notfallplänen wichtig ist.

Dr. Oliver Weigel, Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB)
Dr. Oliver Weigel schaut mit uns aus einer Stadtentwicklungsperspektive auf urbane Resilienz. Er sieht in der gemeinsamen Verantwortungsübernahme von Bund, Land und Kommunen bei der Bewältigung von Krisen eine wichtige Stellschraube und die Kommunen darin teils unzureichend eingebunden. Die Nationale Stadtentwicklungspolitik ist Beispiel einer solchen Gemeinschaftsinitiative von Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden. Aus seiner Sicht ergeben sich aus jeder Krise Potentiale, die es für die zukünftige Stärkung der urbanen Resilienz zu nutzen gilt.

Peter Lauwe, Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)
Peter Lauwe spricht darüber, um welche Aspekte das moderne Risiko- und Krisenmanagement angesichts der zunehmenden Belastung und multiplen Krisen ergänzt werden sollte. Warum dabei die Verhinderung von Krisen gleichermaßen wichtig ist wie die Kompetenzstärkung zur Bewältigung von Krisen und weshalb sich der Blick auf gute Praxisbeispiele im Ausland lohnt, erklärt er in diesem Beitrag. Er berichtet zudem über die Umsetzung einer nationalen Resilienzstrategie, die zukünftig auch zur Vernetzung der relevanten Akteure beitragen soll.
Prof. Dr. Rita Haverkamp, Eberhard Karls Universität Tübingen
Prof. Dr. Rita Haverkamp hat die Stiftungsprofessur für Kriminalprävention und Risikomanagement inne und spricht in diesem Beitrag u. a. über die zeitliche und räumliche Entgrenzung sowie die Überlappung gegenwärtiger Krisen. Außerdem erklärt sie, warum die Aneignung organisationaler Resilienz für kommunale Verwaltungen besonders wichtig und die Fähigkeit aus routinierten Abläufen auszubrechen für die Bewältigung von Ausnahmesituationen und Notfalllagen elementar ist.
Ulrich von Kirchbach, Erster Bürgermeister der Stadt Freiburg
Ulrich von Kirchbach verrät uns, welche Erkenntnisse Kommunen aus der Corona-Pandemie mitnehmen können, die sich auch auf zukünftige Krisen übertragen lassen. Aus seiner Sicht ist es besonders wichtig, die Zivilgesellschaft bei der Krisenbewältigung (besser) mitzunehmen, die Verhältnismäßigkeit bei dem Schutz vulnerabler Gruppen zu beachten und die Abstimmung zwischen den Behörden zu verbessern. Zudem spricht er über die Notwendigkeit, auch die Demokratie krisenfest(er) machen zu müssen und wie dies gelingen kann.