Literatur zur Krisenkommunikation

Veränderte Wahrnehmungen der COVID-19-Lage von März bis April 2020
Ergebnisse einer deutschlandweiten Panelbefragung
Beschreibung
Die Wahrnehmung der Infektionslage, die Risikoeinschätzung, damit einhergehende Sorgen und Ängste, die erwarteten Auswirkungen und das Vertrauen in politische Akteure können sich im Laufe einer Pandemie verändern. Um diese Veränderungen auf individueller Ebene untersuchen zu können, sind Panelstudien unabdingbar. Im Folgenden werden die Ergebnisse einer deutschlandweit online durchgeführten Panelstudie (n = 190) vorgestellt, welche darauf abzielte, individuelle Veränderungen in der Wahrnehmung der COVID-19-Lage von Mitte März 2020 bis Mitte April 2020 durch die Bevölkerung mittels eines Mixed-Methods-Ansatzes zu untersuchen. Der Fokus lag auf verschiedenen Aspekten der Angst. Die Entwicklung der Neuinfektionszahlen, politische Entscheidungen und die Medienberichterstattung hatten vermutlich einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung, die Sorgen und Ängste sowie die Bewertung der Situation. Zum Zweck der Kontextualisierung der Umfrageergebnisse wurden daher diese Faktoren ebenfalls zusammengefasst und integriert. Es zeigte sich, dass sich verschiedene Angstaspekte mit dem Verlauf der COVID-19-Pandemie verändert haben. Von Mitte / Ende März bis Mitte April sank bspw. die Angst um andere, die Angst um die eigene Person jedoch nicht. Auch nahm die Angst bezogen auf die Bewältigungskapazität in Deutschland ab, nicht jedoch vor den langfristigen Auswirkungen oder den wirtschaftlichen Folgen. Darüber hinaus wurde eine Normalisierung des Alltags wahrgenommen, trotz bestehender, unveränderter Kontaktbeschränkungen. Die Studie verdeutlicht die Bedeutung von Panelstudien und den Einsatz von Mixed-Method-Ansätzen.
Erschienen
2020
Themen
Krisenwahrnehmung
Krisenbewertung & Lagebild
Herausgeber*innen
Katastrophenforschungsstelle (KFS)
Autor*innen
Schulze, Katja
Merkes, Sara
Kleinebrahn, Anja
Flörchinger, Verena
Voss, Martin
Ort
Berlin
DOI
10.17169/refubium-27376